Doch wie läuft eine solche Kampagne ab? In diesem Beitrag möchte ich dir die Planung, die Ziele der Hilfsaktion und die erreichten Meilensteine unserer Kampagne vorstellen.
Das Erdbeben in Marokko ist eine tiefgreifende Tragödie. Die Tatsache, dass besonders abgelegene und ärmere Gebiete am stärksten betroffen sind, betont die Wichtigkeit gezielter Hilfemassnahmen und die Bereitstellung von Ressourcen. In solchen Krisenzeiten ist es von grösster Bedeutung, nicht nur Informationen zu teilen, sondern auch aktiv Unterstützung zu leisten.
In der Nacht auf Samstag, den 9. November 2023, erschütterte ein verheerendes Erdbeben der Stärke 6.8 Marokko. Dieses Naturereignis, berichtet von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), markiert ein beispielloses Ereignis in der Geschichte des Landes. Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) bestätigt, dass es sich um das stärkste Erdbeben handelt, das jemals in Marokko registriert wurde.
So werden Erdbeben auf der Richterskala eingeteilt:
Die Auswirkungen des Erdbebens sind tragisch. Tausende Menschen verloren ihr Leben und die Zerstörung ist weitreichend. Vor allem in den Bergdörfern Marokkos starben sehr viele Menschen. Laut Berichten der NZZ liegt dies an der geografischen Lage dieser Dörfer sowie an der grösseren Armut, die zu verzögerten Hilfsmassnahmen in diesen abgelegenen Regionen führte. Dies verdeutlicht, wie Naturkatastrophen oft die am stärksten benachteiligten und am wenigsten vorbereiteten Gemeinschaften am härtesten treffen.
Die Situation in Marokko nach dem Erdbeben ist eine dringende Erinnerung an die Fragilität unseres Lebens und die Notwendigkeit der globalen Solidarität. Jede Form der Unterstützung kann einen Unterschied machen, und es ist entscheidend, dass die internationale Gemeinschaft zusammenkommt, um den betroffenen Menschen in dieser schwierigen Zeit beizustehen.
Die Ereignisse in Libyen erinnern uns an die zerstörerische Kraft der Natur und die Verwundbarkeit menschlicher Siedlungen. Diese Tragödie zeigt deutlich, wie wichtig es ist, schnell und effektiv auf Naturkatastrophen zu reagieren und Unterstützung zu leisten. Sie betont auch die Notwendigkeit, in präventive Massnahmen und in die Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften gegenüber solchen Ereignissen zu investieren.
Am 10. November 2023 traf ein gewaltiger Sturm den Nordosten Libyens, eine Naturkatastrophe von unvorstellbarem Ausmass. Starker Wind und schwere Regenfälle führten zu massiven Überschwemmungen, die teilweise ganze Häuserviertel wegzuspülen vermochten. Dieses Ereignis ist nicht nur wegen seiner Intensität bemerkenswert, sondern auch aufgrund der verheerenden Auswirkungen, die es auf die Bevölkerung und Infrastruktur hatte.
Der Sturm brachte viel Leid und Zerstörung. Laut dem Schweizerischen Roten Kreuz wurden durch die Überschwemmungen ganze Wohngebiete zerstört. Unicef berichtet, dass etwa 11.300 Menschen in den Wassermassen ihr Leben verloren haben. Zudem gibt es zahlreiche Verletzte und viele Menschen werden bis heute vermisst. Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmass der Katastrophe und die Dringlichkeit der Hilfe, die benötigt wird.
Der Sturm in Libyen stellt eine aussergewöhnliche Herausforderung dar, nicht nur in Bezug auf die unmittelbare Rettungs- und Hilfsaktion, sondern auch hinsichtlich des Wiederaufbaus und der langfristigen Unterstützung der betroffenen Gemeinden. Die Tatsache, dass so viele Menschen ihr Leben verloren haben, Verletzte zu beklagen sind und viele noch vermisst werden, unterstreicht die Schwere dieser Naturkatastrophe.
Die Tragödie in Libyen und ihre weitreichenden Auswirkungen machen deutlich, wie wichtig schnelle und zielgerichtete Hilfsaktionen sind. In dieser kritischen Phase kommt den im folgenden vorgestellten Partnerorganisationen und uns als Raisenow eine Schlüsselrolle zu.Wir bilden das Bindeglied zwischen der Notwendigkeit schneller Unterstützung und der Umsetzung effektiver Massnahmen, um den Betroffenen Hilfe zu leisten. In Kooperation mit unseren Partnerorganisationen initiieren wir Emergency Kampagnen, die darauf abzielen, so schnell wie möglich Unterstützung zu bieten. Dieses Netzwerk aus Helfenden ermöglicht es, auf eine ausserordentliche Herausforderung wie den Sturm in Libyen mit einer koordinierten und schnellen Reaktion zu antworten. Die Tragödie hat nicht nur unmittelbare Rettungs- und Hilfsaktionen erforderlich gemacht, sondern unterstreicht auch die Bedeutung des Wiederaufbaus und der langfristigen Unterstützung der Gemeinden. Die erschütternden Fakten und Zahlen zum Sturm in Libyen verdeutlichen das Ausmass der Katastrophe und die dringende Notwendigkeit von Hilfe.
In Anbetracht dieser Dringlichkeit haben wir unsere Emergency Kampagnen ins Leben gerufen, die auf einem gut strukturierten und spezialisierten Team basieren. Im Folgenden möchte ich dir diese Kampagne im Detail vorstellen.
Unser Ansatz basiert auf einem gut strukturierten und spezialisierten Team mit klar definierten Rollen. Dies gewährleistet, dass jeder Schritt der Kampagne schnell und effizient umgesetzt wird.
Unsere jüngste Emergency-Kampagne in Reaktion auf das Erdbeben in Marokko und den Sturm in Libyen ist ein gutes Beispiel für effektive Soforthilfe. Hier werfen wir einen Blick auf die erzielten Spenden und die beteiligten Organisationen.vDie Kampagne war ein grosser Erfolg, mit einem beeindruckenden Gesamtspendenvolumen (TPV) von CHF 843’216.23. Diese Summe repräsentiert die Grosszügigkeit und das Engagement der Spender, schnell auf Notlagen zu reagieren.
Mit einigen unserer teilnehmenden Organisationen, dem SRK und dem IKRK, durften wir ins Gespräch gehen, um euch noch einen tieferen Einblick zu bieten, was wie geleistet werden konnte. Seid gespannt!
Swiss Barakah Charity gehörte zu den ersten Organisationen, die einsatzbereit waren. Sie setzten sich unmittelbar für die Bereitstellung von Hilfsgütern, Nahrungsmitteln und Unterkünften für die betroffenen Familien ein. Ihre kontinuierliche Berichterstattung, beispielhaft gezeigt mit einem Video am 01.11.23 auf Instagram, zeigt ihr anhaltendes Engagement in Marokko.
UNICEF Schweiz und Liechtenstein hat gezielt aufgezeigt, wie die Spendengelder eingesetzt wurden. Ihr Schwerpunkt lag auf der Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen, um lebensgefährliche Krankheiten zu verhindern. Sie verteilten auch Hygiene-Kits, die Seife und Wasserreinigungstabletten enthielten.
Seit den ersten Stunden nach dem Erdbeben haben verschiedene Partnerorganisationen der Glückskette wie Frieda, die feministische Friedensorganisation, unermüdlich die betroffene Bevölkerung unterstützt: sie verteilen Wasser, Decken und Zelte. Diese Organisationen tun alles, um den Zugang zu den abgelegenen Dörfern in den Bergen zu gewährleisten, die von dem Erdbeben besonders schwer getroffen wurden.
Dank der beeindruckenden Solidarität der Schweizer Bevölkerung hat die Glückskette in der Zwischenzeit über 3 Millionen Franken für die betroffene Bevölkerung in Marokko erhalten.
Das SRK half sowohl in Marokko als auch in Libyen. Sie unterstützten die Rettungsteams und stellten Notunterkünfte, psychologische Betreuung, Erste-Hilfe-Massnahmen, Trinkwasser und Nahrung für die Betroffenen bereit. Ein beeindruckendes Video auf ihrer Webseite zeigt, wie das SRK in den betroffenen Ländern hilft.
Das IKRK ist eine entscheidende Säule der internationalen humanitären Hilfe, getragen von den Grundsätzen der Genfer Konventionen und ihren Zusatzprotokollen. Als unparteiische und neutrale Organisation konzentriert sich das IKRK auf den Schutz und die Unterstützung von Menschen, die von Krieg und bewaffneter Gewalt betroffen sind. Damit du noch einen besseren Blick hinter die Kulissen der Arbeit vom SRK und vom IKRK bekommst, haben wir noch ein paar Fragen an das Team richten dürfen.
SRK/IKRK: Das SRK und das IKRK sind Teil der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung (nachfolgend: die Bewegung), dem grössten humanitären Netzwerk der Welt. Zur Bewegung gehören ausserdem die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (internationale Föderation) sowie deren 192 nationale Gesellschaften (darunter das SRK). Alle Organisationen der Bewegung setzen sich dafür ein, unter Einhaltung der Grundsätze der Bewegung – vor allem Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit – Leben, Gesundheit und Würde der Menschen zu schützen.
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) ist die älteste und grösste humanitäre Organisation der Schweiz. In den Bereichen Gesundheit, Integration und Rettung engagieren wir uns für Menschen in Not. Wir sind in der ganzen Schweiz vertreten und in rund 20 Ländern aktiv.
Das IKRK unterstützt auf der ganzen Welt Menschen, die von einem bewaffneten Konflikt oder anderen Situationen von Gewalt betroffen sind und setzt sich umfassend dafür ein, ihre Lage zu verbessern sowie ihr Leben und ihre Würde zu schützen, oftmals in Zusammenarbeit mit den Partnern des Roten Kreuzes bzw. des Roten Halbmonds. Durch die Förderung und Stärkung des humanitären Völkerrechts und der universellen humanitären Grundsätze bemüht sich das IKRK ferner darum, Leid zu verhindern.
Das IKRK stellt lebensrettende Hilfsmittel in Krisensituationen zur Verfügung: u.a. durch die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Wasser, Sanitäranlagen, Unterkunft und Gesundheitsversorgung. Ausserdem hilft das IKRK, aufgrund von Konflikten voneinander getrennte Familien zusammenzuführen und im Rahmen von Gefängnisbesuchen die angemessene Behandlung von Inhaftierten zu gewährleisten. Das IKRK arbeitet eng mit den Menschen vor Ort zusammen, um deren Bedürfnisse zu verstehen, und stellt seine Erfahrung und sein Wissen bereit, um rasch, effizient und unparteilich reagieren zu können.
SRK/IKRK: Wenn eine Katastrophe eintrifft, nimmt das SRK Kontakt mit der internationalen Rotkreuz-Föderation und der Rotkreuzgesellschaft des betroffenen Landes auf, um die Bedürfnisse und mögliche Einsätze des SRK zu prüfen. Was brauchen die Menschen jetzt am dringendsten? Wie können wir am gezieltesten helfen? Während die Hilfsoperationen aufgezogen werden, kümmern wir uns um das Fundraising in der Schweiz.
Die Reaktion auf Notsituationen gehört zu den täglichen Aufgaben des IKRK. Die Organisation ist bestrebt, schnell und effizient zu reagieren, um Menschen zu helfen, die von bewaffneten Konflikten betroffen sind, aber auch, wenn es zu Katastrophen in Konfliktgebieten kommt, denn die Auswirkungen einer Katastrophe verstärken sich, wenn sich ein Land bereits im Krieg befindet. Das IKRK koordiniert Notfallmassnahmen mit den anderen Partnern der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Die Rolle und Aktivitäten des IKRK hängen von der Art der Situation ab. Die operative Führung und Reaktion wird innerhalb der Rotkreuzbewegung und der IFRC koordiniert. Wenn es in einem bewaffneten Konflikt zu einer Naturkatastrophe kommt, wird das IKRK proaktiv sein und die Führung übernehmen. Die Teams werden in die betroffenen Gebiete entsandt, um gemeinsam mit den Gemeinden eine Bedarfsanalyse durchzuführen. Zu den Bewertungskriterien für die Einleitung eines Notfalleinsatzes zählen beispielsweise die Bedürfnisse vor Ort und die operative Relevanz. Nach der Bewertung wir das IKRK umgehend tätig und bittet um die Unterstützung seiner Spender.
SRK/IKRK: Das SRK ist in gut 20 Ländern mit einer Delegation vor Ort. Passiert in einem dieser Länder eine Katastrophe, koordiniert die Delegation direkt mit dem Roten Kreuz oder Roten Halbmond vor Ort, um die bestmögliche Hilfe zu leisten. Passiert etwas in einem Land, wo wir keine Projekte oder Delegationen haben, koordinieren wir uns über die internationale Föderation mit dem Roten Kreuz oder Roten Halbmond vor Ort – so können wir möglichst effizient Hilfe leisten.
Das IKRK ist in über 100 Ländern aktiv und koordiniert durch einen systematischen Ansatz die Hilfe vor Ort in Notsituationen. Dazu gehört die Bedarfsermittlung, die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und anderen Organisationen, die Mobilisierung von Ressourcen und der Einsatz von geschultem Personal zur Hilfeleistung.
In einem Land, das von bewaffneten Konflikten oder anderen Gewaltsituationen betroffen ist, koordinieren das IKRK und die Nationale Gesellschaft dieses Landes – der Hauptpartner des IKRK – ihre operativen Aktivitäten, um sicherzustellen, dass die Reaktion auf die Bedürfnisse der betroffenen Gemeinschaften effizient und komplementär ist.
Die operative Zusammenarbeit umfasst verschiedene Aktivitäten wie die Bereitstellung von Erster Hilfe und Gesundheitsversorgung, die Verteilung von Nahrungsmitteln und die Bereitstellung anderer Formen humanitärer Hilfe sowie die Zusammenführung von Familien. Diese Art der Zusammenarbeit kann auch nationale Gesellschaften umfassen, die ausserhalb ihres eigenen Landes in Kontexten tätig sind, in denen das IKRK tätig ist. In diesem Fall können die Nationalen Gesellschaften zu den Operationen des IKRK beitragen:
SRK/IKRK: Seit der Gründung des Roten Kreuzes im Jahr 1863 bilden Freiwillige das Rückgrat der Bewegung. In der Freiwilligenarbeit engagieren sich 14 Millionen Freiwillige in 191 Ländern in der Rotkreuzbewegung. Davon sind 53 Prozent Frauen und 42 Prozent Jugendliche. Zusammen bilden sie das grösste Freiwilligen-Netzwerk der Welt. In den Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in Indien, Iran, Japan und China engagieren sich die meisten Freiwilligen.
Das IKRK verfügt über ein globales Netzwerk von Unterstützern. Diese spielen eine wichtige Rolle bei verschiedenen Aktivitäten wie Fundraising, Interessenvertretung und Sensibilisierung für humanitäre Themen. Im Wesentlichen spielen die Unterstützer des IKRK eine entscheidende Rolle bei der Mobilisierung von Ressourcen und öffentlicher Unterstützung für die humanitäre Mission der Organisation.
SRK/IKRK: In Marokko konnten mit den Spendengeldern Experten des SRK im Erdbebengebiet Nothilfe leisten. Viele Menschen haben ihr Zuhause verloren oder fürchten Nachbeben. Darum haben wir Zelte für sie aufgebaut und diese für den Winter isoliert. Weiter informieren wir die betroffene Bevölkerung über Gefahren und Risiken wie Nachbeben und Brände. In Libyen haben wir die Arbeit des IKRK, das schon seit längerem vor Ort arbeitet, finanziell unterstützt.
Das IKRK hat mit seinem Partner, dem Libyschen Roten Halbmond (LRCS), zusammengearbeitet, um auf den humanitären Bedarf nach den Überschwemmungen vom 10. September 2023 zu reagieren. Hier findest du den detaillierteren Bericht vom 15. Oktober 2023.
SRK/IKRK: Nach unserer Website redcross.ch haben wir auf Twint am meisten Spendengelder einnehmen können. Die durchschnittliche Spende ist auf Twint tiefer als auf den anderen Kanälen, wird aber durch eine hohe Anzahl von Spenderinnen und Spender kompensiert.
Das Emergency Spotlight hat sich für das IKRK als erfolgreicher Kanal erwiesen. Wir schätzen die schnelle Einrichtung und Reaktion des Teams/Tools, die es uns erleichtert, Menschen unmittelbar zu erreichen. So ist es möglich, ein schnelles Einkommen zu erzielen.
SRK/IKRK: Die erste intensive Nothilfe dauert in der Regel drei Monate. Es wird konstant evaluiert, wie gross die Bedürfnisse der Menschen sind, wie schnell die Hilfe wirkt und welche Faktoren sie beeinflussen. Nach einer gewissen Zeit, spätestens nach ein bis zwei Jahren, wird die Nothilfe abgeschlossen und in die nächste Phase, den Wiederaufbau, überführt. In einigen Fällen wird ein längerfristiges Programm daraus entstehen.
SRK/IKRK: Es ist leider kaum möglich, auf jede einzelne Katastrophe zu reagieren. Wir evaluieren in jeder Situation, ob und wie wir helfen können oder ob vielleicht eine andere Organisation besser aufgestellt ist.
Wir bedanken uns für das Interview!
Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig und wirkungsvoll schnelles und koordiniertes Handeln in Krisensituationen ist. Durch die gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten konnten wir einen bedeutenden Beitrag zur Unterstützung der betroffenen Regionen leisten.
Wir bedanken uns bei den teilnehmenden Organisationen und sind immer wieder beeindruckt, was gemeinsam erreicht werden kann. Eure Arbeit ist von essentieller Wichtigkeit und stellt für viele Menschen eine grosse Hoffnung dar.