Das Lumberjack-Team mit umgehängtem QR-Code
Entdecke, wie der Luzerner Kulturverein Lumberjack TWINT QR für Ticketverkauf und Einsammeln der Kollekte für sein Festival nutzt.
Interview mit Nicolas Sigrist. Fotos von gango luege
Die Mission von Lumberjack ist die Förderung von kleinen bis mittelgrossen Konzerten und kulturellen Veranstaltungen im Raum Luzern. Damit geben wir Bands mehr Möglichkeiten aufzutreten. Das hilft den Musiker:innen, aber wir verstehen es auch als Auftrag für die Gesellschaft: Wir wollen in Bars und Pubs das Live-Feeling zurückbringen.
Zuletzt haben wir zum Beispiel vom 18. - 30. Oktober das “There Are Worse Bands Festival Luzern” (kurz: TAWB) organisiert, wo 14 Tage lang jeden Abend Bands in verschiedenen Bars und Luzerner Veranstaltungsorten aufgetreten sind.
Im Rahmen des TAWB hat Lumberjack den Ansatz, den Bands keine Fixgage zu zahlen, sondern sie mit 80% am Eintritt zu beteiligen. Der Eintrittspreis ist nicht fix, sondern auf Freiwilligenbasis nach dem Prinzip “pay what you want”. Dadurch ist Kultur für jede:n zugänglich. Auf der anderen Seite wollten wir die Konzerte aber auch nicht gratis anbieten, denn Kunst und Kultur müssen einen Wert haben. Daher entschieden wir uns für den Einstieg erstmal für pay what you want. So kann jede:r so viel zahlen, wie es ihre oder seine finanzielle Situation ermöglicht.
Dafür haben wir ein Kollektensystem benötigt, wobei man sagen muss, dass es immer schwieriger wird, Kollekten einzuziehen ﹣ aus dem einfachen Grund, dass die Leute kein Bargeld mehr dabeihaben. Da war es für uns naheliegend, die Zahlungen über die QR-Code-Lösung von RaiseNow und TWINT einzusammeln.
Für das Kickoff-Event des diesjährigen Festivals haben wir uns in einer Location getroffen, in der die Kollekte über RaiseNow TWINT QR-Code eingesammelt wurde. Das fanden wir eine super Idee. An dem Abend haben wir gesehen, wie viel durch die Kollekte zusammengekommen ist und dachten, das machen wir jetzt auch.
Als Verein ist es wirklich einfach zu starten. Einfach kurz online registrieren und in zwei bis drei Tagen ist das Konto bereit und man kann loslegen.
Wir setzen RaiseNow TWINT QR-Codes ein. Da wir es in der Regel mit zwei verschiedenen Arten von Locations zu tun haben ergeben sich zwei Szenarien:
Locations mit abgetrenntem Konzertbereich: Da kann man gut am Eingang einen Tisch zur Einlasskontrolle aufstellen, auf dem wir den QR-Code-Aufsteller platzieren, den man bei RaiseNow bestellen kann. Der Code kann also einfach abgescannt werden.
Andere Veranstaltungsorte haben nur einen Raum, wie zum Beispiel eine Bar mit Bühne. Hier ist es schwierig, für das Konzert eine separate Einlasskontrolle durchzuführen. Daher haben wir einfach die QR-Code-Sticker von RaiseNow auf Badges geklebt, uns um den Hals gehängt und sind damit durchs Publikum gelaufen. Die Leute haben es abgescannt und ihren freiwilligen Betrag gezahlt. Das hat sogar für gute Stimmung gesorgt und wurde sehr humorvoll aufgenommen, weil es so was Neues ist.
Die grösste Herausforderung dabei war allerdings, dass in den Konzerträumen das Handynetz nicht immer gut ist und die Verbindung entsprechend langsam ﹣ da brauchte der QR-Code manchmal länger zum Laden. Auch durch die Dunkelheit beim Konzert ist das Scannen manchmal schwierig gewesen, wobei wir uns dann mit einer Taschenlampe beholfen haben. Alles in allem hat es sehr gut funktioniert.
Generell nutzen wir QR-Codes ohne voreingestellten Betrag, da das Prinzip ja lautet pay what you want ﹣ also jede:r seinen Betrag frei wählt.
Wir nutzen TWINT QR Pay, also die reine Zahlung ohne Erfassung von Personendaten. Wir haben erst überlegt auch noch Daten zu erfassen, um später vielleicht mal einen Newsletter verschicken zu können. Aber am Ende ging es einfach um Geschwindigkeit ﹣ also darum, möglichst schnell die Zahlung durchzuführen um niemanden lange aufzuhalten. Durch Corona dauert es am Eingang sowieso schon immer länger, weil wir von allen noch den Impfausweis prüfen müssen. Da darf die Zahlung nicht lange aufhalten.
Wir sammeln auch noch Bargeld und laufen zum Beispiel klassisch mit einem Hut rum. Unterm Strich würde ich aber sagen, dass inzwischen circa 60 Prozent der Kollekte digital gezahlt werden und 40 Prozent mit Bargeld.
Neben RaiseNow TWINT und Bargeld bieten wir auch Kreditkartenzahlungen über ein mobiles Terminal von SumUp an, aber es zahlen viel mehr mit TWINT als mit Kreditkarte.
Das war jetzt das erste Festival und auch die erste Erfahrung, die wir mit RaiseNow gemacht haben. Da haben wir für das ganze Festival den gleichen QR-Code benutzt.
Wir werden RaiseNow TWINT für unsere eigene Band “Hendricks the Hatmaker” einsetzen wenn wir selber Konzerte geben. Ausserdem sehe ich eine gute Möglichkeit, die Lösung für das Fundraising unserer Band einzusetzen. Oder für den Verkauf von Merchandising-Artikeln wie zum Beispiel T-Shirts bei Konzerten, dann auch mit mehreren getrennten QR-Codes.
Mir gefällt sehr gut, dass alle Informationen einfach und übersichtlich dargestellt sind. Ich habe schon viel Zeit im Backend verbracht, weil wir ja zwei Wochen am Stück Konzerte haben und jede Band bekommt einen Anteil von 80 Prozent der Kollekte, so dass jeder Abend separat verrechnet werden muss. Ich schaue also jeden Tag, wie viel am Vorabend reingekommen ist.
Wir haben schon acht Jahre ohne den Einsatz von RaiseNow TWINT Veranstaltungen durchführt, aber ich sehe in der Lösung einen absoluten Mehrwert. Wir haben sehr viel mehr Kollekten gehabt, mehr als budgetiert. Die Frage ist natürlich, woran das jetzt genau lag - an der Band, an der Zeit, ... Aber es kann durchaus auf die Zahlung per RaiseNow TWINT zurückzuführen sein, denn viele Leute haben eben kein Bargeld dabei und können so trotzdem zahlen. Früher hörten wir öfter die Antwort “Ich kann nichts geben weil ich kein Bargeld dabei habe oder nur grosse Geldscheine”, und jetzt können wir einfach sagen “Kein Problem, Du kannst auch per TWINT oder mit Kreditkarte zahlen”, und damit decken wir dann eigentlich fast alle Konzertbesucher:innen ab. Das ist ein sehr grosser Gewinn für’s Fest.
Der durchschnittliche Kollektenbetrag in diesem Jahr betrug gut CHF 14.00, wo er im letzten Jahr noch bei CHF 12.00 lag. Die Steigerung ist natürlich nicht alleine auf TWINT QR zurückzuführen, aber von insgesamt CHF 8’000 Einnahmen fielen dieses Jahr gut CHF 3’200 wegen RaiseNow TWINT QR an ー das sind immerhin 40%.
Ich will gerne nochmal hervorheben, dass RaiseNow TWINT eine mega gute Lösung ist für so einen Anlass wie wir ihn haben. Und vor allem, dass man die QR-Codes ausdrucken kann und einsetzen wie man will, macht es super flexibel. Wir haben überlegt, beim nächsten Mal den QR-Code auf unsere T-Shirts zu drucken, damit das Abscannen und die Bezahlung noch einfacher wird.
Unsere umgehängten Badges mit dem QR-Code sind richtig gut angekommen bei den Leuten, die haben das auch lustig gefunden. Früher, wenn ich mit der analogen Kollekte durch die Leute gegangen bin, habe ich das teilweise fast als störend empfunden, so nach dem Motto “sorry, ich unterbreche Dich jetzt beim Konzert”. Das fühlte sich viel offensiver an. Und mit dem Badge um den Hals ist es eben lustig. Es wurde sogar zum Running Gag: Wir haben immer am Anfang die Bands begrüsst und dabei kurz auf das Kollektensystem hingewiesen mit dem Zusatz, dass es auch TWINT gibt und dabei den Badge hochgehalten. Die Reaktion der Leute war immer “ah, wie modern” und die ganze Lösung ist sehr positiv aufgenommen worden. Sie ist einfach gut für die Bands, für das Festival, und sogar für die Stimmung.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass es aus Veranstaltersicht organisatorisch betrachtet einfach extrem sinnvoll ist, RaiseNow TWINT QR einzusetzen.
Lieber Nicolas, wir danken dir ganz herzlich für eure Erfolgsgeschichte und wünschen dir und deinem Verein weiterhin viel Erfolg!
Das Lumberjack-Team mit umgehängtem QR-Code
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QR-Code-Steller im Einsatz
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Interviewpartner Nicolas Sigrist
Konzert von Mothers Pride
Konzert von Fire Cult